Im Kyoto-Protokoll
werden neben der Festlegung der Reduktionsziele für die einzelnen
Länder auch die sogenannten flexiblen Mechanismen angeführt,
die auf kosteneffiziente Weise zur Erreichung der Emissionsreduktionsziele
beitragen sollen. Unter flexiblen Mechanismen werden jene marktwirtschaftlichen
Instrumente verstanden, die es den Industriestaaten ermöglichen,
einen Teil ihrer Verpflichtungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen
durch Aktivitäten in anderen Ländern bzw. durch den
Handel von Emissionsrechten einzulösen. Neben dem International
Emissions Trading (Artikle 17)wurden als flexible Mechanismen
der "Clean Development Mechanism" (CDM, Artikel 12)
und das "Joint Implementation" (JI, Artikel 6 ) vorgesehen.
Im Rahmen des Clean
Development Mechanism können Industriestaaten (Annex-I-Staaten)
Treibhausgasemissionen durch Projekte in Entwicklungsländern
(Nicht-Annex-I Staaten) vergleichsweise kostengünstig vornehmen
und dafür national anrechenbare Reduktionszertifikate (sog.
Credits) erwerben.
Mit Hilfe der Joint
Implementation kann in projektbezogenen
Kooperationen mit anderen Industrie- und Transformationsländern
(Annex-I-Staaten) die Reduktion von klimarelevanten Schadstoffen
erreicht werden. Länder mit hohen Emissionsreduktionskosten
können mit Ländern, die niedrigere Reduktionskosten
aufweisen, kooperieren und für die entstehende Verminderung
der Treibhausgasemissionen "credits" erhalten, die für
die Erreichung der nationalen Reduktionsziele anrechenbar sind.
Aufgrund des globalen Charakters der Treibhausgasemissionen bieten
diese flexiblen Mechanismen eine gute Hilfe bei der Schaffung
eines internationalen Marktes.
Bisher wurde der Handel mit Emissionsrechten
im Kyoto-Protokoll (International Emissions Trading) nur zwischen
den Industrieländern vereinbart. Dabei werden sogenante Assigned
Amount Units (AAUs) gehandelt. AAUs sind die den Staaten gemäß
dem Kyoto Ziel zugeordneten Emissionszertitifikate.
Nicht notwendigerweise ist der Internationale
Emissionshandel mit Emissionsreduktionen verbunden. Gerade Osteuropäische
Staaten, die nach 1990 einen starken Rückgang ihrer wirtschaftlichen
Aktivitäten und damit Emissionen verzeichnen konnten, verfügen
über eine Überschuss an AAUs (Emissionen geringer als
dem zugeteilte AAUs), die sie an Staaten mit Emissionen höher
als dem Kyoto- Ziel verkaufen können.
International diskutiert wird derzeit
daher auch ein relativ neues Instrument, das den Transfer von
greened Assigned Amount Units (AAUs) zwischen Staaten
ermöglicht, so genannte Green Investment Schemes. Dabei soll
sichergestellt werden, dass die Erlöse aus dem Verkauf der
AAUs, vom Verkäuferland in Klimaschutzmassnahmen investiert
werden. Käufer von AAUs investieren dabei in einen Fonds,
der die Mittel zweckgebunden für vorher vereinbarte Klimaschutzprojekte
oder -programme verwendet und ein entsprechendes Monitoring sicherstellt.
Im Gegenzug für das Investment erhält der Käufer
greened AAUs. Die politische Akzeptanz für den
Ankauf von AAUs wir dadurch erhöht.